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Eine Erklärung (mit abtippbarem BASIC-Programm) wie man erste Daten vom PC auf den Amiga transferiert bekommt - via Nullmodem-Kabel. Ist das geschafft, können ganze ADF-Dateien auf den Amiga übertragen werden. ADF-Images sind vollständige Diskettenabbilder für Amiga-Rechner.
Was wird benötigt
Hardware und Programme auf dem Amiga:
- Nullmodem-Kabel mit Amiga-gerechter Belegung
- ein paar für Amiga formatierte Disketten
- mindestens Workbench 1.3 und WB Extras 1.3
Programme und Dateien am PC:
- ADF Sender Terminal 1.5r4 | Download (ZIP, 1,8MB)
- Deutsche Hilfe für ADF Sender Terminal | Download (ZIP, 20KB)
- Transdisk oder Transdisklog | Download (ZIP, 20KB)
- Receive.bas | Download (ZIP, 10KB)
Vorbereitungen
AmigaBasic von der Diskette Extras 1.3 starten. Nun müsst ihr ein kleines Basic Programm abschreiben, damit die später genutzte Datei
transdisk vom PC zum Amiga gesendet werden kann.
' Written by Wolfgang Stoeggl (1998)
INPUT "filename? ",file$
INPUT "size (bytes)? ", size&
PRINT "Now send the file!"
OPEN "ser:" FOR INPUT AS #1
OPEN file$ FOR OUTPUT AS #2
n% = 1024
WHILE LOF(2) < size&
diff&=size&-LOF(2)
IF diff&<1024 THEN n%=diff&
t$=INPUT$(n%,#1):PRINT #2,t$;
LOCATE 5,1
PRINT LOF(2)
WEND
PRINT "Received file: ",file$
PRINT "filelength =", LOF(2),"bytes"
CLOSE
END Die Datei nun als receive.bas auf der Extras 1.3 Diskette speichern.
Nun den Amiga und den PC mit dem Nullmodemkabel verbinden jetzt auf dem PC das ADF Sender Terminal starten und unter
CommPort => Schnittstelle öffnen aktivieren dann unter
CommPort => Eigenschaften folgendes einstellen:
- maximum Speed=19200
- Data Bits=8
- Parity=none
- Stop Bits=1
- Echo=off
- Flow Control=RTS/CTS
Diese Einstellungen werden empfohlen, ansonsten könnten die Dateien fehlerhaft übertragen werden. Falls die Übertragung trozdem ein Mal scheitern sollte, einfach die Baud-Rate (maximum Speed) heruntersetzen, bis es funktioniert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Amiga 500 bei nur 4 Farben auch 38.400 Baud kann, bei 16 Farben nur 19.200 Baud.
Jetzt am Amiga in den Einstellungen
Prefs => Serial die gleichen Einstellungen vornehmen wie im ADF Sender Terminal, zumeist muss nur die Baud-Rate und die Flow-Control angepasst werden. Nach einem Neustart des Systems receive.bas in AmigaBasic laden und ausführen.
- Wenn das Programm nun nach einem Dateinamen fragt, gebt transdisklog ein.
- In der darauffolgenden Abfrage möchte er die Größe wissen, hier is 11092 (für Bytes) anzugeben.
- Nun am PC im ADF Sender Termina auf Senden, die Datei transdisklog öffnen und schon sendet der PC die Datei an den Amiga.
- Nun sollte mann hören wie der Amiga die Datei auf die Diskette schreibt, außerdem zeigt das Programm die übertragenen Bytes an.
Damit man später nicht durcheinander kommt, würde ich nachträglich die Datei
transdisklog in
transdisk umbenennen.
Außerdem sollte man die Datei t
ransdisk testen, indem man die Shell startet und in das Verzeichnis mit
transdisk wechselt - z.B.
cd df0: oder
cd df1:, je nachdem ob man ein oder zwei Laufwerke besitzt - und
transdisk eingeben.
Wenn die Datei fehlerfrei ist sollte jetzt eine Liste mit Parametern erscheinen, die von
transdisk genutzt werden können.
Wenn das nicht passiert ist die Datei defekt. Einfach den ganzen Vorgang mit niedriger Baudrate wiederholen (nicht vergessen, die Einstellungen müssen am Amiga und im ADF Sender Terminal ident sein).
Senden und/oder Empfangen
Amiga => PC: PC: ADF Sender Terminal starten, auf
Empfangen klicken und eine adf Datei erstellen. Jetzt wartet das Programm auf die Daten vom Amiga.
AMIGA: in die AmigaShell wechseln und folgendes eingeben:
transdisk >ser: + oder (hier wartet transdisk, um eine neue Disk ein legen zu können)
transdisk >ser: -d trackdisk 0 + oder (nicht getestet, sollte aber die Disk in DF1 übertragen)
transdisk >ser: -d trackdisk 1 + Mit dieser Option sendet man die Disk in DF0 an den PC, jetzt nur noch die gewünschte Disk einlegen und die Dateien werden übertragen.
Dieser Vorgang kann bis zu 20 Minuten dauern, abhängig von der Baud-Rate. Falls die Übertragung scheitern sollte oder die ADF Datei am PC nicht lesebar sein sollte, (
TotalCommander kann ADF-Dateien öffnen) einfach wieder eine niedrigere Baud-Rate auswählen (am Amiga und PC) und den Vorgang wiederholen.
PC => Amiga: PC: ADF Sender Terminal CommPort öffnen, auf
Senden klicken und eine ADF-Datei (
hier Workbench 1.3.3 Deutsch zum Download als ADF ) wählen.
AMIGA: In der Shell
transdisk -w ser: -d trackdisk 0 eingeben, Diskette einlegen und Enter drücken.
Mit dieser Option wird die ADF-Datei auf Laufwerk DF0: geschrieben.
Wenn jemand zwei Diskettenlaufwerke besizt, kann er folgenes eingeben um auf das zweite Diskettenlaufwerk DF1: zu schreiben:
transdisk -w ser: -d trackdisk 1
Auch dieser Vorgang kann bis zu 20 Minuten dauern, abhängig von der Baud-Rate. Falls die Übertragung scheitern sollte und die Diskette nicht lesebar sein sollte, einfach wieder eine niedrigere Baud-Rate auswählen (am Amiga und PC) und den Vorgang wiederholen.
Tips & Tricks
Mit
transdisk kann man zwar ADF in beide Richtungen übertragen, dauert aber bei einer max. Baud Rate von 19200 für manche Anwender schlicht zu lange.
Besser und schneller geht der Prozess mit
transwarp, hier sind Baud-Raten von 115.200 möglich, d.h. eine Disk ist in ca. 3 Minuten konvertiert.
Anstatt wie oben beschrieben sollte man statt der
transdisklog die
transwarp Datei übertragen.
Wichtig ist, dass man die Datei zwei Mal überträgt (direkt hintereinander) und natürlich muss man auch eine andere Dateigröße angeben (und zwar die
transwarp Dateigröße in Bytes).
- Weitere Infos zu transdisk findet Ihr in dem ZIP Verzeichnis von WarTrans und TransWarp.
- Infos zur Übertragung von Dateien mit der receive.bas findet ihr in der Deutschen Hilfe von Adf Sender Terminal.
Alternative: Amiga Explorer
Der
Amiga Explorer bindet sich in den Windows Explorer ein und erlaubt die Übertragung von Dateien per Drag and Drop. Dazu muss nur eine kleine Amiga Explorer-Serverdatei auf den Amiga übertragen werden.
Internes Diskettenlaufwerk streikt?
Kommt vor! Aber nicht gleich aufgeben. Meistens reicht eine vorsichtige Reinigung der Leseköpfe und etwas Kontaktspray und schon läuft es wieder. Folgendes Video von Jan Beta erklärt das hervorragend und hat auch bei mir letztlich geholfen. Der Austausch von Kondensatoren ist meistens, wie auch im Video ersichtlich, nicht notwendig oder die Ursache. Das würde ich eher in Angriff nehmen, wenn der Motor nicht anläuft oder stockt.