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Infoportal * Das ASUS P5A Super Sockel 7 Motherboard

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Einleitung

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Vorgeschichte
Das ASUS P5A war zu seiner Zeit eines der beliebtesten Motherboards auf dem Markt. Entwicklungen wie ein FSB von satten 100 MHz, Sockel 7-Prozessoren jenseits des Pentium und USB machten kontinuierliche Weiterentwicklungen notwendig, die in 6 verschiedenen Revisionen dieses Motherboards resultierten, bevor es vom Markt genommen wurde.

Bild ohne BeschreibungHardware, die beim initialen Release noch gar nicht abzusehen war
Wie erwähnt, ist ein FSB von 100MHz beim P5A standardisiert, ermöglicht wird jedoch auch eine Übertaktung auf bis zu 133MHz. Unterstützung für AMD's K6, K6-2 und bis hin zum K6-3(+) ist vorhanden, der IDE-Controller bleibt jedoch in allen Versionen auf ATA33 begrenzt (da es nie offiziell eine Revision mit einer Southbridge gab, die ATA66 mitmachte). Je nach Festplattenart sollte man auf eine PCI ATA100/133-Erweiterungskarte zurückgreifen. Je nach gewählter Boardvariante bot es auch Onboard-Sound, Infrarot und andere Extras.

Im P5A wurde der ALI (Acer Labs Incorporated) Aladdin V Chipsatz verbaut, der den Betrieb von K6-3+ Prozessoren, SD-RAM mit bis zu 100 MHz und AGP 2x ermöglicht. Erweiterungen wie der Onboard Stereo-Sound werden von ESS bereitgestellt, während sich ALI selbst um die USB-Anbindung kümmert.

Der kleine Bruder des P5A ist das P5A-B Motherboard im Baby-AT-Stil.

Die Onboard-Hardware im Detail

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Audio
Der Soundchip, sofern verhanden, kommt wie erwähnt von ESS: Solo-1 3D PCI (ES1938S). Er ist mit MS-DOS, Windows 3.1 und neuer kompatibel, jedoch ein Chip aus dem Billigsegment gewesen.

Video/Grafik
Das Board hat bei mir mit GeForce FX Karten ab der 5er Serie (FX 5200) Probleme bereitet (kein POST), die GeForce 4 Serie funktioniert teilweise auch schon nicht mehr. Meine GeForce 4 MX 460 mit 32MB RAM von Medion zwang mich, AGP Fast Write im BIOS zu deaktivieren, um überhaupt ein Bild auszugeben. Sie hat Windows 95 und ME trotzdem dauernd zum Absturz gebracht. Eine OEM GeForce 4 MX 440 funktionierte aber reibungslos. Bei ATI ist nach meinen Erfahrungen bei der Radeon 8000-Serie Schluss, wobei Karten generell nicht stromhungrig sein dürfen - der AGP 2x-Slot liefert einfach nicht genug Energie. Ich habe jedoch von Anwendern gelesen, die erfolgreich eine Radeon 9000 oder 9250 verwendet haben. Es kommt also offensichtlich wirklich auf den Leistungshunger und das BIOS der Karte an. Aus meiner Sicht sind eine ATI/AMD 7000er oder eine GeForce 3 zu empfehlen, da diese sicherlich alle funktionieren und als zeitgemäß zu betrachten sind. Ich persönlich komme gut zurecht mit einer ATi Rage 128 Pro, aufgrund ihrer breiten Kompatibilität mit BeOS, Linux-Distributionen der frühen 2000er sowie Windows 95 bis XP möchte ich diese nicht missen.

Arbeitsspeicher
Bis zu 768MB RAM werden unterstützt. Das System akzeptiert 168pin SD-Riegel mit maximal 18 Chips, Non-ECC bei 3,3V. 100MHz sind der Standardtakt für den Chipsatz, 133MHz-Riegel sind in der Regel problemlos möglich - vor allem wenn man übertakten möchte. Eine Voraussetzung für so viel RAM ist die Verwendung eines K6-2+ oder K6-3+ Prozessors, bzw. die Größe der Cacheable Area des L2-Caches, die hier meist den limitierenden Faktor darstellt.

Cacheable Area
Worauf man beim P5A - je nach Prozessor - sehr aufpassen muss, ist die Revision vom Chipsatz. Sie können die Revision ganz leicht feststellen, indem Sie auf folgende Punkte am Motherboard achten:

Bild ohne Beschreibung Bild ohne Beschreibung

Sie finden auf der Northbridge bei der Kennnummer am Ende entweder ein C, D, E, F oder G vor.
Je nach dessen Revision und Größe wird der Arbeitsspeicher mithilfe des Onboard-L2-Caches ohne Verwendung eines K6-2+ oder K6-3+ maximal gecached. Das bedeutet, dass Zugriffe auf Speicherbereiche darüber hinaus vergleichsweise sehr langsam stattfinden.Bei Verwendung einer K6-Plus-CPU (K6-2+ oder K6-3+) wird der am Motherboard vorhandene L2-Cache zum L3-Cache degradiert, da diese Prozessoren mit einem internen L2-Cache im Prozessortakt daher kommen. Daher ist bei Verwendung dieser CPUs die Revision vernachlässigbar (mit einer Ausnahme, die ich im Abschnitt Unterstützte Prozessoren beschreibe).

Leerer Tag-RAM-Sockel unten links bei einer Rev 1.06Basteln muss man wollen: Auch kann die Cacheable Area des Chipsatzes in den letzten Revisionen (z.B. G) durch zusätzlichen Tag-RAM erweitert werden (Externer Link). Ursprünglich wurde der Chipsatz mit internem Tag-RAM entwickelt, aber in den ersten Revisionen funktionierte dieser nicht korrekt, weshalb ein externer Tag-RAM-Chip verwendet wurde. Als der interne Tag-RAM in späteren Revisionen funktionierte, war der externe Chip zwar nicht mehr erforderlich und nicht mehr verbaut, jedoch kann er immer noch extern angebunden werden, da die Leitungen und Sockel im Design der P5A-Revision 1.06 noch immer vorhanden sind.

Sonstiges
Das Board arbeitet tatsächlich immer noch komplett mit Jumpern und ermöglicht dadurch ein einfaches Übertakten und Konfigurieren, ganz ohne Plug'n'Pray oder andere moderne Beschränkungen oder die Notwendigkeit eines BIOS-Resets (das Board bietet dort aber dennoch extrem viele Einstellungen, die die Performance betreffen, wie AGP Fast Write), wenn eine Versuchskombination nicht funktioniert. Die I/O-, AGP- und DRAM-Spannung kann mittels Jumper von 3,5V auf 3,6V erhöht werden.

Unterstützte Prozessoren

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Durch den später nicht mehr gesehenen, extem langen Lebenszyklus dieses Super Socket 7-Motherboards unterstützt dieses vergleichsweise prähistorische P54C Pentiums (ab 1994 (Externer Link)) bis rauf zum K6-3+ (ab 2000 (Externer Link)), der schließlich erst 2003 von AMD aufgegeben wurde und klar zu favorisieren ist.

Aber was ist denn nun schneller? Ein AMD K6-2/550 mit Revision 1.06 oder ein K6-2+/570 mit Revision 1.03?
Es ist ganz klar letztere Kombination. Nicht nur wegen den 20MHz mehr, der L2-Cache im Prozessor arbeitet zudem mit Prozessor- statt FSB-Takt und zusätzlich wird der Cache des Motherboards wie erwähnt zum L3-Cache degradiert, kann also als zusätzlicher Zwischenspeicher (auch hier ist die Cacheable Area des Onboard-Cache weiterhin gültig) genutzt werden, was bei ersterer Konfiguration nicht möglich ist.

Zusätzlich ist der K6-2+ kein echter K6-2, da er auf der K6-3-Architektur basiert, die eine bessere Pro-MHz-Leistung bietet. Der Unterschied zwischen K6-3+ und K6-2+ liegt allein beim L2-Cache, denn der 3er hat 256 KB und der 2er nur 128 KB.

Aber Achtung! Neuer ist nicht immer besser: Revision 1.05 und 1.06 des Motherboards kommt mit dem eigentlich für den Mobilsektor entwickelten K6-2+ und K6-3+ aufgrund eines Designfehlers nicht von Haus aus klar, das System arbeitet nur mit halber Geschwindigkeit - außer man nimmt eine Modifizierung vor, die bei Vogons (Externer Link) (Link auch bei web.archive.org verfügbar) beschrieben wird. In Verbindung mit diesen Prozessoren ist es aus meiner Sicht besser, eine P5A-Revision bis 1.04 zu suchen, um sich diese Modifikation zu ersparen.

Intel
Pentium P54C und P55C ab 60 MHz FSB sind unterstützt.

IBM/Cyrix
M II-PR333, M II PR-300 sind mit einem FSB von 83, 75 sowie 66 MHz werden unterstützt, Multiplikator von 1 bis 3,5 in 0,5 Schritten. 6x86MX-PR166, 6x86MX-PR200, 6x86MX-PR233, sind mit einem FSB von 66 MHz und Multiplikatoren von 2, 2,5, 3 sowie 3,5 unterstützt.

AMD
Ab K5/90, K6-166 geht es los, bis hin zu theoretischen K6-2+/800, K6-3+/800 (OC).
Freie Wahl an Multiplikatoren (1,0 bis 6,0) sowie FSB von 60 MHz, über 100 MHz bis hin zu 133 MHz (OC).

IDT
WinChip 2 mit 240 MHz, FSB 60 MHz und Multi ab 2,33 bis 4,0 unterstützt.

Übertakten

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Übertakten ist wie immer ein Glückspiel. Je nachdem welche Komponenten verbaut sind, und je nachdem wie sie verarbeitet sind, kommt ein Anwender weiter, der andere aber nicht.

Jumperbelegungen für die VCore-Spannung:
Bild ohne Beschreibung (Externer Link)

FSB und CPU-Multiplikator Jumperbelegungen:
Bild ohne Beschreibung (Externer Link)

Diese (bis zur letzten Manual) undokumentierten Jumperbelegungen bringen einen FSB von 133MHz zustande, funktionieren aber nur selten, und brachten bei mir mit jedem Start einen anderen FSB zu Tage. Den Tipp hab ich von einer alten Website aus dem Web-Archive (Externer Link).
Bild ohne Beschreibung (Externer Link)
Bild ohne Beschreibung (Externer Link)

Software

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Auf der P5A-Support-CD von ASUS befindet sich auch ein Tool mit dem Namen Intel LANDesk Client Manager 3.3 with ASUS Thermal Monitor (Externer Link). Man würde es kaum vermuten, aber dieses Teil ist dazu da, unter Win9x die Hardware zu überwachen - also um die CPU-Temperatur, Spannungen und Lüfterdrehzahlen auszulesen.

Es hat allerdings im Setup einen Y2K-Bug und erkennt das 2002er BIOS als älter als das 1997er BIOS an ("02 <= 97" - das hat man davon, wenn man mit zweistelligen Jahreszahlen arbeitet. War ja 1997 nicht abzusehen, dass 2000 kommt...), weswegen es die Installation verweigert.

Das alte InstallShield (Externer Link)-Setup bzw. die mitgelieferte ASUS.DLL in LM75DATA.Z, welche das BIOS-Datum ausliest, zu manipulieren, um die Schranke zu umgehen, war für mich erfolglos, zu schlecht sind meine Debugging-Kenntnisse. Ich habe allerdings einen Abschnitt in der Bedienungsanleitung gefunden, wo es um DMICFG.EXE geht. Mit dem DOS-Tool kann man die DMI-Informationen manipulieren und somit ein anderes BIOS-Datum vortäuschen. Das Tool ist ebenfalls auf der Support-CD vorhanden und muss unter DOS ohne Speichermanager HIMEM.SYS (und vergleichbare) im Real Mode ausgeführt werden.

Y2K-BugDMICFG.EXEInstalliertes LANDesk



Treiber

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Via Archive.org Mirror (Externer Link) oder hier:
P5A Support CD (Externer Link) (RAR/ISO, ca. 217 MB) - Kopie der originalen ASUS Treiber-CD für AGP, Sound, Chipsatz.
BIOS 1011.005 Beta (Externer Link) (ZIP, 125KB) - Das Letzte BIOS-Update, für HDDs bis 128GB und K6+ Pflicht, läuft bei mir seit 2002 stable.
BIOS 1007.A (Externer Link) (ZIP, 124KB) - Das letzte von ASUS als "stable" abgesegnete BIOS, für K6-2/500-Erkennung, Y2K Patch.
Award AFLASH (Externer Link) (ZIP, 24KB) - MS-DOS Tool mit Anleitung um das BIOS zu flashen.
Treiber K6DOS.SYS (Externer Link) (ZIP, 3KB) - Treiber mit Anleitung um den Multiplikator und "write combining"-Modus unter DOS manuell zu setzen - nur für K6-2+ und K6-3+ geeignet!

ASUS-Treiberseite: https://www.asus.com/de/supportonly/P5A/HelpDesk_Download/ (Externer Link)

Bedienungsanleitung / Manual

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ASUS P5A Rev. 1.06 Manual (Externer Link) (PDF, 1,2MB)

Betriebssystemkompatibilität

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Designed for
Offiziell für
- Windows 95
- Windows NT 4.0

Das P5A hat jedoch viele Jahre durchlebt (letzte Revision von 2001) und viele Windows-Versionen kommen und gehen gesehen. Je nach Ausstattung empfehle ich Windows 95 bis Windows XP (Achtung: manche POSready 2009-Updates erfordern SSE2), wobei ein langsamer Pentium mit Windows 95 - aus meiner Sicht - eine reine Verschwendung auf dem Board ist. BeOS R5 (Developer Edition 1.1) funktioniert bei mir einwandfrei, Haiku startet aber nicht.

Mein System
Das GehäuseBeOS R5 emuliert einen Mac via Basilisk IIASUS P5A Rev. 1.03
AMD-K6-2+/570ACZ@605MHz
FSB 110MHz, Multi 5,5
640MB SD-RAM 133
ATi Rage 128 Pro, 32MB; alternierend mit Hercules Terminator 128/3D GLH 8MB
CMD649 IDE ATA100 Controller
80GB Seagate Festplatte; 40GB Seagate Festplatte
Iomega ZIP100
Toshiba 24x DVD-RW
3C905B-TX 100MBit Netzwerkkarte
RealTek RTL8029AS 10MBit Netzwerkkarte
SoundBlaster 16 ISA

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