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Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem PCD-4ND von 1994, ist das PCD-5ND von 1995 bereits mit einem 75 MHz Pentium-Prozessor anstelle eines 486-Prozessors (33, 66 oder 100 MHz waren als Option verfügbar) ausgestattet. Es bietet dem Vorgänger gegenüber im Alltag eine um 1/3 höhere Leistung (höhere Busgeschwindigkeit, bessere FPU). Sonst sind die Geräte - zumindest äußerlich - baugleich.
Empfohlen wurde von Siemens, je nach Ausstattung und Bedarf, Windows 3.1 (für Workgroups) oder Windows 95 (RTM/A). Spätere Windows-Versionen fordern möglicherweise nur mehr Leistung ohne einen Mehrwert zu bieten, da es dem PCD-5ND ohnehin an USB oder sonstigen Erweiterungen, die im Fokus späterer Windows-Versionen waren, fehlt.
Allgemeine, technische Daten
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- Neupreis: öS 53.890,- (1995, Quelle
) / € 7.268,- (2023, inflationsbereinigt)
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- Prozessor: Intel Pentium 75 MHz mit 16KB Write Back Cache (50 MHz * 1,5)
- Arbeitsspeicher: 8 bis 40 MB EDO (proprietärer Anschluss, 8 MB fest verlötet)
- Grafikkarte: Chips & Technologies 65545 über PCI mit 1 MB Speicher
- Display: TFT 10,2", 640x480 oder 800x600 bei 64k Farben / DSTN-Option vorhanden
- Soundkarte: ES668 (oder auch ESS668)
- Festplatte: IDE 2,5" - bis 8GB (BIOS kann mit mehr nicht umgehen)
- Diskettenlaufwerk: Citizen W1D 3,5" 1,44 MB
- Anschlüsse: VGA, Parallel-Port (EPP1.9/ECP), RS-232, 2x PS/2, Docking-Station
- PCMCIA Version 3.02: 2x Typ II oder 1x Typ III
- Tastatur: Standard QWERTZ
- Maus: Trackball
- Akkukapazität 1800mAh
Den PCD-5ND auseinander bauen
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Es ist schnell erklärt, wie das Gerät geöffnet werden kann, da es noch ein eines der alten Schule ist und dementsprechend reparaturfreundlich gebaut wurde.
Beginnen Sie mit der Entnahme des Diskettenlaufwerkes und des Akkus, entriegeln Sie diese wie abgebildet.
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Nun entfernen Sie die 9 markierten Schrauben. Es sind 7 längere, 2 kürzere - wenn Sie die richtigen entfernt haben.
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Drehen Sie das Gerät nun um, sodass Sie die Anschlüsse auf der Rückseite sehen können. Entfernen Sie nun - wie abgebildet - die drei Schrauben, die den Tastaturrahmen hinten befestigen.
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Drehen Sie das Gerät erneut um, klappen Sie es vorsichtig auf (das Display ist bereits lose), entfernen Sie die Plastikabdeckung über der Tastatur.
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Hier versteckt sich noch eine Schraube, die wie abgebildet zu entfernen ist, um die CPU freizulegen.
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Nun heben Sie das Display gerade nach oben, um die Steckverbindung zu lösen. Das Display ist ein Modul mit einer zur leichten Entfernung ausgelegten, starren Steckverbindung. Sie müssen sich beim Herausziehen daher nicht um etwaige Flachbandkabel sorgen.
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Jetzt können Sie auch den Tastaturrahmen entfernen. Hier jedoch die bitte um Vorsicht:
Die Tastatur ist durch ein Flachbandkabel mit dem Motherboard verbunden. Am besten Sie beginnen links vorne die Abdeckung schräg anzuheben, um Häkchen auf der gegenüberliegenden Seite vorsichtig auszuhängen.
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Sie haben nun die Möglichkeit das CPU-Modul durch leichtes anheben zu tauschen.
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Der Arbeitsspeicher ist bei der kleinen Klappe auf der Unterseite zu wechseln, dafür ist es jedoch nicht notwendig das Gerät zu zerlegen.
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Bei mir läuft das Gerät mit 100 MHz leider nicht, denn es friert beim POST sofort ein. Bei anderen Usern - laut Internet - sollen 100 MHz jedoch kein Problem darstellen.
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Das Diskettenlaufwerk Citizen W1D
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Es ist zum Haare raufen: Das Citizen W1D ist ein sehr ausfallanfälliges Diskettenlaufwerk und doch wurde es in den 90ern aufgrund seiner kompakten Bauweise massenhaft in Laptops (so
natürlich auch den Siemens-Nixdorf und Compaq LTE-Modellen) verbaut.
Der Grund liegt darin, dass es ein, über die Jahre hinweg klebrig werdendes oder zerbröselndes, Gummiband verwendet, um Kraft vom Diskettenmotor auf die Diskettenscheibe zu übertragen. Bereits durch feine Unterschiede in der Spannkraft kommt es im Alltagsbetrieb zu Lese- oder Schreibfehlern.
Neu hergestellt wird dieses Laufwerk natürlich nicht mehr, weswegen ein Ersatzkauf (z.B. bei eBay) wenig Sinn ergibt - wer weiß ob das Gummiband dort nicht auch "End of Life" ist.
Mein Versuch das Gummiband zu kürzen (damit zu straffen) hat leider nicht geklappt. Der deutsche Verkäufer
larsen777 bietet auf
eBay ![(Externer Link) (Externer Link)](images/link.gif)
Ersatzriemen an. Auch ich bestellte diese, aber die ständigen Lesefehler gingen damit nicht weg. Glücklicherweise brachte Nick, der Inhaber von
silvestrons bits and bytes, im Jahr 2023 eine Lösung auf den Markt: das
OpenFlops W1D for the Compaq LTE Elite ![(Externer Link) (Externer Link)](images/link.gif)
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![Video 6x54SSQnMsc auf YouTube ansehen Video 6x54SSQnMsc auf YouTube ansehen](./images/youtube.gif)
Ich habe keine Sekunde gezögert und mir direkt eines bestellt (AUD 60,- sind in etwa € 36,-. Dazu kommen für Österreich noch € 13,- an Importsteuer, die Versanddauer betrug ca. eine Woche mit Zollabwicklung) - im Wissen, dass es vom Formfaktor her nicht unbedingt in das Laufwerks-Caddy des PCD-xND passen wird, da sich Nick auf das Compaq LTE konzentrierte. Tatsächlich ist es so, dass die Platine etwa 3mm breiter als das original W1D ist, weswegen man beim PCD-xND den knapp bemessenen Deckel des Caddy aufgrund der innen befindlichen Gehäuseclips nicht mehr verbauen kann. Aber das stellt letztlich kein Problem dar, wie man am Bild erkennen kann. Ein bisschen Tape und schon sitzt es fest im Schacht. Meine absolute Kaufempfehlung!
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Mehr zu dem W1D findet man
auf der Website z80.eu ![(Externer Link) (Externer Link)](images/link.gif)
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BIOS Update
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Die letzte BIOS-Version für den PCD-5ND ist
F3M51. Laut dessen Änderungsnachweis wird ein Fehler im Zusammenhang mit "Windows 95 und Pentium 90" behoben, allerdings stürzt mir mein Gerät weiterhin bei Verwendung von 95 bzw. der 90 MHz CPU ab.
Leider muss die, zum flashen notwendige, Applikation
FLASH95.EXE von Diskette gestartet werden, sonst verweigert sie die Ausführung. Ich konnte etwa mit
ASSIGN C=A das Programm auch nicht austricksen, im Windows 95 DOS-Modus von Festplatte C: aus zu arbeiten. Damit fallen jene raus, die kein funktionierendes Diskettenlaufwerk haben. Mit dem OpenFlops-Laufwerk kann ich es nicht mehr probieren, da ich die Version schon geflasht habe, bevor mein W1D kaputt ging. Aber es ist davon auszugehen, dass das nach mounten eines leeren Diskettenimages (1,44 MB) problemlos funktioniert, da die Emulation von OpenFlops ausgereift ist.
- Wie so oft ist das Originalimage der Update-Diskette ein selbstextrahierendes Programm. Wer WinImage bevorzugt, dem sei meine IMA in den Downloads nahegelegt.
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- Nachdem die Diskette erstellt wurde, einfach neu starten (von Diskette).
- Im grauen Feld steht die Modellbezeichnung und aktuelle BIOS-Version, das große rote Feld links startet das Update.
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- Nachdem das Update abgeschlossen wurde, erscheint ein grüner Hinweis und bittet das Gerät mittels Leertaste auszuschalten.
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Downloads für den PCD-5ND
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Bedienungsanleitung, Datenblatt |
Download (750KB, PDF) ![(Externer Link) (Externer Link)](images/link.gif)
Treiberpaket, BIOS-Update Originalimages |
Download (3,5MB, RAR) ![(Externer Link) (Externer Link)](images/link.gif)
BIOS Update F3M51 für WinImage |
Download (456KB, RAR/IMA)